Das Fastentuch ist eine Tradition, die vor allem in der christlichen Kultur während der Fastenzeit gepflegt wird. Anlässlich des Anbringens eines neuen Fastentuch im Seitenalter in unserer Pfarrkirche nimmt Gustav Gutmann, der Gestalter des Tuchs, Stellung: „Für mich sind die bewusste Auswahl von Farben und des Kreuzmotivs weit mehr als nur ästhetische Entscheidungen. Gerade in der Fastenzeit ist dieses Tuch ein wertvolles Werkzeug, das gezielt eingesetzt werden kann. Für unsere Kirche kann es emotional, kommunikativ oder funktional gedacht werden. Es erinnert Gläubige an die spirituelle Bedeutung dieser Zeit und stellt eine Verbindung zur traditionellen religiösen Praktik des Fastens dar. Es ist ein künstlerisches und christliches Symbol für Reinigung und Entbehrung.“
Pater Pius zeigt sich erfreut: „Das Fastentuch ist ein künstlerischer und religiöser Beitrag zur Gestaltung unserer Kirche. Insbesondere im Christentum, wird die Farbe Violett mit der Fastenzeit, verbunden. Sie symbolisiert Buße, Besinnung und Reue. Im Zusammenhang mit Fasten kann das Durchschimmern des Grüns auf Weiß unseres Tuchs auch für das Streben nach geistiger Erneuerung stehen.“
Gutmann endet: „Mit der Auswahl der Farben und der plastischen Gestaltung gehe ich auf die göttliche kommende Schöpfungskraft, die mit Ostern bevorsteht, ein. Die Fastenzeit verbinde ich mit der symbolischen Welt der Farben und der Stoffstruktur: tiefgründig und mystisch. Das gegenständliche Fastentuch ist also nicht nur ein physisches Kunstobjekt, sondern trägt tiefere spirituelle und kulturelle Bedeutungen.“
Besonderer Dank geht an Elvira Kneiss, die Gustav Gutmann beim Nähen des Tuches tatkräftig unterstützt hat.